Oktober - November 2017

Namasté. Indien heißt Sie und unseren Chronisten herzlich willkommen. Intensiv leuchtende Farben, bunte Märkte, pulsierende Metropolen und prachtvolle Paläste erwarten Sie.

Ihr Chronist

"Namaste!

Wir, das sind Andreas und Franzi, berichten hier über unsere Reise-Erlebnisse in Nord- und Südindien.

Viel Spaß beim Lesen."

1./2. Tag: Namaste und herzlich Willkommen in Indien

Der erste Eindruck von Indien ist positiv - eine herzliche Begrüßung durch die Reiseleitung und schon ging es los. Nachdem wir uns mit einem Kaffee gestärkt hatten, wurden die Koffer verladen und die Reisegruppe startete in Richtung der größten Moschee Indiens. Die Jama Masjid wird auf Socken oder barfuß betreten und eröffnet dem Besucher ein besonderes Panorama. Auf dem Innenhof können bis zu 25.000 Gläubige Platz finden und in der Mitte der Moschee befindet sich ein Wasserbecken, in welchem sich die Gläubigen Hände und Füße säubern können, um anschließend zu beten.

Abschließend ging die Fahrt weiter zu der Gedenkstätte Mahatma Gandhis, einer großflächigen Grünanlage. Viele Schulklassen besuchen den Ort im Laufe des Jahres, besonders am 02. Oktober, dem Geburtstag Gandhis und indischem Nationalfeiertag. Während des Spaziergangs wurden wir immer wieder von Jugendlichen angesprochen, die ein Selfie schießen wollten - eine Besonderheit, an die wir uns erst noch gewöhnen müssen.

Dritte Etappe des heutigen Tages war die Besichtigung eines Sikh Tempels in Neu-Delhi. Zuvor ausgestattet mit einem orange-farbigen Kopftuch, begab sich die 24-köpfige Reisegruppe durch ein Fußbad in die Räumlichkeiten des Tempels. Hier überraschten Gesänge und die farbenprächtigen Ornamente an der Decke die Besucher. Nach einem kurzen Fotostopp, bei welchem hauptsächlich das angrenzende Wasserbecken Beachtung fand, durften wir hinter die Kulissen der tempeleigenen Großküche schauen. Dort buken Familien das indische Naan und in riesigen Pfannen wurde Gemüse zubereitet. Der Essensraum glich fast den Räumen unserer Mensa, jedoch aßen die Gläubigen mit den Händen von Silbertabletts und saßen dabei auf Teppichen auf dem Boden. Es war spannend zu sehen, dass die Gläubigen jeden Tag in den Tempel kommen können, um eine warme Mahlzeit zu sich zu nehmen.

3. Tag: Trommelwirbel in Pushkar

Der Weckruf kam um 03.00 Uhr morgens, dann ging es nach einem kurzen FRÜHstück zum Bahnhof in Delhi. Eine riesige Menge der kleinen Threewheelers, auch Tuktuks genannt, wartete schon auf die Touristen. Wir waren schon sehr gespannt, wie die siebenstündige Reise in einem Wagen der 1. Klasse verlaufen würde.

Nach kurzem Gewusel, wer wo sitzen würde, kamen Kellner und versorgten uns mit Zeitungen, Tee und Keksen. Die meiste Zeit der Zugfahrt wurde dösend verbracht. Ansonsten genossen wir die Eindrücke Indiens, die sich uns während der Fahrt boten. Wir konnten viel buntes Treiben auf den Straßen sehen - eben typisch indisch. Außerdem waren viele Kühe, Schweine und Ziegen unterwegs.

In Ajmer angekommen, standen einige Tuktuks für die Gruppe bereit. Auf heißen Reifen ging es zügig zum Treffpunkt, an welchem der Reisebus wieder auf uns wartete. Nachdem wir den Check-in im wunderschön grünen Hotel erledigt hatten, erfrischten wir uns im hauseigenen Pool. Für den Nachmittag war der Besuch eines einzigartigen Brahma Tempels mit anschließendem Spaziergang geplant.

Da in Pushkar zurzeit Vorbereitungen für ein großes Fest stattfinden, waren viele Händler und Besucher unterwegs. Besonders ansehnlich waren die vielen Kamelkarren, die mit bunten Tüchern und Dekorationen geschmückt waren. Barfuß stiegen wir die Stufen zum Tempel hinauf und ließen uns mit der Pilgermenge treiben. Viele der Gläubigen brachten Blütenblätter als Opfergaben mit und ließen sich von einem Priester weihen. Anschließend spazierte die Gruppe über den nahe gelegenen Bazar. Die Atmosphäre auf diesem war sehr turbulent, Kühe trabten neben Mofas und den Spaziergängern hin und her. Nicht selten bretterten Tuktuks durch die engen Gassen und machten mit der Hupe auf sich aufmerksam. In den engen Gassen bieten Verkäufer alles an, was man sich vorstellen kann. In einem kleinen Café probierten wir eine Spezialität des Ladens: einen Keks aus Erdnüssen, überzogen mit Karamell. Mhmmm ...

Ziel des Spaziergangs war der heilige Pushkarsee, an welchem man nur barfuß entlang spazieren darf. Die Lautstärke der Stadt ließen wir hinter uns und tauchten in eine magische Atmosphäre ein. Im Hintergrund musizierten Trommler und Priester sangen. Ab und an lief eine Kuh vorbei, dies störte jedoch niemanden. Wir waren genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort, als die Sonne unterging. Sie tauchte den ganzen See in einen angenehmen Farbton.

4. Tag: Das besondere Etwas

Der heutige Tag begann früh, wir fuhren mit dem Bus in die blaue Stadt - nach Jodhpur. Unterwegs begrüßten uns immer wieder viele Kinder und auch Erwachsene, die sichtlich Spaß daran haben, uns zu winken und ein Lächeln zu schenken. Während der Busfahrt berichtete uns der Reiseleiter, dass in Indien eine Menge Kinder nicht zur Schule gehen. Nicht, weil die Eltern kein Geld für die Schulgebühren bezahlen können, sondern, weil sie es schlicht weg nicht möchten. Außerdem konnte man während der Fahrt beobachten, dass zwischen den staatlichen und den privaten Schulen ein immenser Unterschied besteht. Während erstere sehr klein und rudimentär aussahen, glichen zweitere einem noblen Hotel oder Firmengebäude.

Interessant war auch zu erfahren, wie das Kastensystem in Indien aussieht. Zunächst einmal kann man sagen, dass das System offiziell nicht mehr existiert. Trotzdem kann man die Einheimischen anhand der Farbe ihrer Kopfbedeckung oder der Art des Schmuckes einer bestimmten Kaste zuordnen. Unser Reiseleiter erklärte, dass es vier Hauptkasten gibt. Die erste Kaste wird von Priestern dominiert. In der zweiten Kaste sind hauptsächlich Soldaten. Die dritte Kaste besteht aus Händlern und die Vierte wird auch die Kaste der Unberührbaren genannt. Dieser sind besonders Bauern zuzuordnen.

Nachdem wir nochmal einige Stunden im Bus zurückgelegt hatten, kamen wir am „Heritage Hotel“ an. Wir wurden mit Ketten und Trommelmusik begrüßt. Die Gruppe erhielt eine kurze Information über die Geschichte des Hotels, die sich dadurch auszeichnet, dass beispielsweise die Lobby früher ein Stall war. Alles wurde jahrelang liebevoll umgebaut und im Hotel arbeiten nur Menschen aus der Stadt. Das Hotel besitzt ohne Zweifel das gewisse Etwas. Man hat das Gefühl, dass man in einer eigenen kleinen Stadt zuhause ist. Kein Zimmer gleicht dem anderen. Um zu unserem Zimmer zu gelangen, mussten wir einige Innenhöfe durchqueren und dann über verwinkelte Treppen steigen. Nach dem Abendessen wurde die Gruppe von Musikern unterhalten. Die familiäre und gastfreundliche Atmosphäre machten diesen Aufenthalt zu dem besonderen Etwas!

5. Tag: Millimeterarbeit in Ranakpur

Der heutige Tag stand ganz unter dem Motto: schön, schöner, der Jain Tempel in Ranakpur. Schon von außen war der Tempel überwältigend. Unzählige Säulen und Verzierungen machen den Tempel zu einem besonderen Ort. Besonders auffällig war, dass man keine Ledergürtel oder Portemonnaies aus Leder mit in den Tempel nehmen durfte, da die Anhänger der Jain Religion jegliche Tiermaterialien verneinen. Nachdem wir die Treppen hoch gestiegen waren, wurden wir von den Lichtverhältnissen überwältigt. Der gesamte Tempel besteht aus weißem Marmor, so dass wir nachmittags durch die Sonnenverhältnisse eine besondere Atmosphäre genießen konnten. Mitten im Tempel ragt ein Baum in den Himmel, so dass die Einzigartigkeit dieses Ortes noch deutlicher wird. In einem Bereich des Tempels beteten einige Anhänger und legten Blumen nieder. Was uns außerordentlich gut gefallen hat, waren die reichlich verzierten Säulen, die den Haupttempel bilden. Man kann häufig florale Muster erkennen und der Tempel sieht von oben so aus wie eine Lotosblüte.

Anschließend besichtigten wir noch zwei weitere Tempel. Die Anlage besteht aus einem größeren und einem kleineren Tempel. Witzigerweise klingt der Name des Tempels auf Hindi so ähnlich wie das Wort für „Schwiegermutter“, weswegen er von den Einheimischen so genannt wird. Der kleinere der beiden Tempel wird dementsprechend „Schwiegertochter-Tempel“ genannt. Diese Anlage liegt etwas abgelegen an einem See, und so bekommt man das Gefühl, in einer kleinen, grünen Oase zu sein. Auf der Außenfassade des „Schwiegermutti-Tempels“ konnten wir einige Szenen aus dem Kamasutra betrachten. Außerdem war bemerkenswert, dass die Gesichter vieler Figuren auf der Fassade von afghanischen Kämpfern zerstört worden sind.

Auf dem Weg zum Hotel wurden wir wieder herzlich von den Einheimischen gegrüßt, die uns von der Straße aus zuwinkten.

6. Tag: Eine unverhoffte Begegnung

Heute sind wir nach dem Frühstück zu einem „Heritage-Walk“ über den Markt in Udaipur aufgebrochen. Direkt zu Beginn des Spaziergangs konnten wir einige indische Spezialitäten probieren. Zuerst probierten wir eine Frucht, die besonders süß schmeckte, dann aßen wir ein paar frische Kichererbsen und zum Schluss probierten wir eine frittierte, gefüllte Teigtasche, die sehr scharf war. Während des Rundgangs konnten wir auch einen Einblick in die Käseproduktion gewinnen. In einer Seitenstraße stellte ein Herr das Tuch mit dem Käse auf eine Ablage neben der Küche. Auf den Sack mit dem Käse legte er zwei Steinplatten, sodass der Käse in Form gebracht werden konnte. Im Anschluss spazierten wir zu einem kleinen Tempel, der dem Gott Vishnu gewidmet ist. Neben den Touristen findet man in den Tempeln immer auch Gläubige, die beten und singen. Nicht selten bieten Priester gegen eine kleine Spende ein Gebet an. Wie viele andere Tempel wurde dieser aus weißem Marmor gefertigt. Am frühen Morgen fällt das Licht in diesen Gebäuden besonders gut und die Steine sind trotz Mittagssonne auch später recht kühl.

Anschließend spazierten wir zum Stadtpalast. Kurz hinter dem seitlichen Eingangstor begrüßte uns ein riesiger Elefant, bei dem wir einen kurzen Fotostopp einlegten. Elefanten sind aus Indien nicht wegzudenken. Sie werden als Nutztiere gebraucht und sind die Attraktion in vielen Städten. Ganz besonders schön sind die großen Eingangstore des Palastes. Häufig schmücken Pfauen die Tore, sie sind ein Zeichen des Willkommen-Heißens. An diesem Palast hat uns die Lage sehr gut gefallen. Nach einem kurzen Spaziergang zu den Bootsanlegern genossen wir eine wunderschöne Bootstour über den Pichola See. Auf dem See stoppten wir für eine kurze Pause in einer großartigen Location. Man kann sagen, dass diese kleine Insel wie eine grüne Oase auf dem See war. Wir wollten die Chance nutzen, um eine Runde zu angeln – doch davon wurde uns abgeraten, gehört der See doch zum Privateigentum der Herrscherfamilie.

Danach fuhren wir mit dem Bus zum Garten der Frauen. Die Gruppe spazierte entlang einer kleinen Allee von Springbrunnen. Der Reiseleiter forderte uns auf, in die Hände zu klatschen und wie von Zauberhand verstärkten sich die Fontänen. Zwischendurch wurden wir wiederum gebeten, gemeinsam mit den Einheimischen Selfies zu machen. Das Zentrum des Gartens der Frauen bildet ein großer, künstlich angelegter Teich. Viele Sprinkleranlagen und Lotuspflanzen zieren diesen. Die Wassertropfen glitzerten in der Nachmittagssonne und so ergab sich insgesamt ein schönes Bild.

Zuletzt steuerte die Gruppe eine Miniaturmalerei an. Diese ist schon seit vielen Generationen in Familienbesitz. Die Miniaturmalerei hat in Indien eine lange Tradition, denn schon die Maharadscha Paläste vergangener Jahrhunderte wurden mit dieser Art der Malerei verschönert. Die Künstler dort nutzen ausschließlich Naturmaterialien zur Herstellung der Farben. Während einer Demonstration hatten wir die Möglichkeit, den Meistern über die Schulter zu schauen. Beispielsweise wird Eisenoxid für die rote Farbe benutzt. Auch die Pinsel werden eigens für die Maler hergestellt. Dazu werden Kamelwimpern verwendet. Dies schadet den Tieren jedoch keineswegs, denn die Wimpern wachsen schnell nach. Auch die Materialien, die bemalt werden, variieren von Papier über Seide bis hin zu Kamelknochen. Für manche Gemälde werden sogar kleine Edelsteine benutzt, die dem Bild einen besonderen Glanz verleihen. Diese haben natürlich auch ihren Preis, und deswegen haben wir die restliche Wartezeit vor dem Geschäft verbracht.

Und dann passierte es – ein Elefant spazierte die Straße entlang. Seine Front war mit Farbe bemalt und wir ergriffen die Chance und streichelten ihn. Dieses Gefühl war atemberaubend! Eine unverhoffte Begegnung, die den Tag zu einem wunderschönen Urlaubserlebnis machte.

7. Tag: Busfahrt mit Unterbrechung

Der heutige Tag begann mit einer sehr, sehr langen Busfahrt von Udaipur nach Jaipur, die pinke Stadt. Wie die Überschrift vermuten lässt, passierte während der Reise etwas Unerwartetes. Aus halber Strecke platzte plötzlich ein Reifen. Wir strandeten irgendwo im Nirgendwo. Doch lange mussten wir nicht verharren, denn der kompetente Busfahrer, der von seinem Beifahrer tatkräftig unterstützt wurde, wechselte sofort den Reifen und dann konnte die Fahrt nach 15 Minuten weiter in Richtung der „Pink City“ gehen.

In Jaipur angekommen besichtigten wir zunächst das Jantar Mantar Observatorium und erhielten spannende Einblicke in die astronomische und astrologische Welt. Auf dem Gelände befinden sich zwei Sonnenuhren, die eine ist etwas genauer als die andere. Wir lasen die Uhrzeit ab und bekamen Informationen über die Sternenbilder.

Anschließend besuchte die Reisegruppe den Stadtpalast. Wie die anderen Paläste auch war dieser in einen weiblichen und einen männlichen Teil aufgeteilt. Die Frauen dürfen von ihren Zimmern aus durch gut gesicherte Fenster dem Geschehen im Innenhof folgen. Auf dem Gelände des Palastes besichtigten wir ein kleines Kleidermuseum, in welchem wir die eindrucksvoll gestalteten Kleider und Mäntel der ehemaligen Herrscher betrachten konnten. An Glanz und Prunk sind diese nicht zu überbieten, denn zumeist sind die einzelnen Teile mit Goldfäden vernäht. Edelsteine zieren den Kopfschmuck und sonstige Accessoires.

Abschließend unternahm die gesamte Gruppe eine Rikscha-Fahrt durch die belebten Straßen rund um den Palast. Es ist für uns Europäer immer wieder überraschend, wie die Inder im Verkehrschaos zu Recht kommen. Unser Reiseleiter sagte nicht ohne Grund mehrmals: „Autofahren ist bei uns eine Kunst!“. Die Fahrrad-Rikscha-Fahrt führte uns durch viele enge Gassen und über chaotische Straßen und man bekam einen intensiveren Eindruck der Stadt als vom Bus aus. Überall rufen Menschen und Hupen ertönen, bzw. übertönen so manches Gespräch. Während der Fahrt zum Hotel hielten wir für einen kurzen Fotostopp am „Palast der Winde“, der am Abend durch die unzähligen farbenfrohen Fenster in allen Farben erstrahlt.

8. Tag: Prunk und Pracht

Die Stadtpaläste und Residenzen der Herrscherfamilien sind an Prunk und Pracht fast nicht zu überbieten - so auch der heutige Wohnsitz der Herrscherfamilie, das Amber Fort. Um zu dem Fort zu gelangen, nutzten wir Jeeps. Die kurze Jeep-Safari führte uns durch enge Gassen der Stadt, hoch auf den Berg zum Fort. Die Festung besticht im Inneren durch ihre unzähligen Miniatur-Malereien. Außerdem sind viele der Räume im Amber Palast mit kleinen Spiegeln und Edelsteinen verziert, die eine romantische Atmosphäre erzeugen. Im Innenhof der Festung ist ein Garten angelegt, in dessen Mitte eine kleine „Bühne“ aus Marmor steht, auf der die hofeigenen Musiker die Herrscher unterhielten. Ringsherum konnten die Frauen aus ihren Zimmern dem Geschehen beiwohnen.

Den weiteren Tag verbrachten wir im Bus und fuhren Richtung Agra, der letzten Station bevor es für manche aus der Gruppe über Delhi zurück nach Deutschland ging.

9. Tag: Agras Juwel

Das Highlight des heutigen Tages war der Besuch des Taj Mahals, worauf wir uns sehr freuten. Zu Ehren seiner verstorbenen Frau Mumtaz Mahal erbaute der Mogulkaiser Shah Jahan im Jahre 1631 dieses Kunstwerk. Schon die Eingangspforte, die den Blick auf die wunderschöne Anlage freigibt, war überwältigend. Nachdem wir den ersten Eindruck verarbeitet hatten, betraten wir den Innenraum des Mausoleums. Dort leiteten Gittertore den Weg durch die Räumlichkeiten. Innen ist das Taj Mahal eher schlicht gehalten. Außer einiger Schnitzereien im weißen Marmor und einigen Kronleuchtern gibt es nicht wirklich viel zu sehen. Stattdessen genossen wir fast zwei Stunden den Aufenthalt im Garten und dem Innenbereich der Anlage. Da wir schon früh morgens dort waren, konnten wir recht entspannt Fotos machen. Als wir wieder zum Bus zurück spazierten waren die Warteschlangen an den Kassen und bei den Security-Checks hunderte Meter lang - Gott sei Dank waren wir früh dort gewesen.

Anschließend besichtigten wir das Rote Fort in Agra, eine der größten Festungsanlagen der Welt. Beachtenswert waren besonders die Eingangstore und die Türme. Sie lassen erahnen, welche Stellung der Herrscher hatte, der diese Befestigungsanlage erbauen ließ. Am späten Nachmittag fuhren wir zurück nach Delhi, wo sich am nächsten Tag die Wege der Reisegruppe trennten. Die Mehrzahl der Teilnehmer flog zurück nach Deutschland, aber acht Personen würden am nächsten Tag weiter nach Chennai im Südosten Indiens fliegen.

10. Tag: Herzlich Willkommen im Süden Indiens

Nachdem wir noch einmal eine Nacht in Delhi verbrachten, wurde die ganze Gruppe zum Flughafen gebracht. Dort angekommen, mussten wir uns von den lieb gewonnenen Mitreisenden und unserem Reiseleiter verabschieden. Der Flug verlief sehr gut und wir kamen sicher in Chennai an. Dort wurden wir leider vom Regen begrüßt, aber in Anbetracht der Notwendigkeit dieses für die Landwirtschaft drückten wir ein Auge zu.

Anschließend lernten wir unsere neue Reiseleitung, den Busfahrer sowie Beifahrer kennen. Auf dem Weg zum Hotel bekamen wir schon viele Informationen über den Süden, der sich den Erzählungen zufolge in einigen Punkten vom Norden unterscheidet. Beispielsweise erläuterte uns der Reiseleiter, dass der Frauenanteil in der Gesellschaft etwas höher ist als im Norden. Außerdem binden die Frauen ihre Saris hier auf eine andere Art und Weise als im nördlichen Teil Indiens.

Chennai liegt im Staat Tamil Nadu - einem der 28 Bundesstaaten Indiens. Bevor die Briten in Indien herrschten, hatten die Portugiesen die Oberhand im Land. Tamil Nadu ist besonders berühmt für seine Tempel. Einen der wichtigsten und schönsten werden wir morgen besichtigen - er gehört zum UNESCO Welterbe. Hoffentlich scheint die Sonne!

11. Tag: Tempel, Tempel, Tempel

Seit den gestrigen Abendstunden regnet es ununterbrochen. Auch am Morgen wurden wir von riesigen Pfützen vor dem Hotel begrüßt. Nach einem reichhaltigen Frühstück brachen wir zu einem Hindi Tempel auf. Am Eingangsturm wurden wir von der Schönheit dieses überwältigt. Hunderte Miniaturfiguren zieren die Fassade und sind bunt bemalt. Der Guide erläuterte, dass man einen aktiven Tempel daran erkennt, dass im Norden Indiens eine Fahne weht, im Süden Indiens steht eine Messingstange auf dem Tempelgelände. Da wir an einem Freitag den Tempel besuchten, waren besonders viele Frauen vor Ort. Sie spendeten Opfergaben und hingen kleine Wiegen mit Blüten und Figuren in die Bäume, da sie sich sehnlichst Kinder wünschen. Im ganzen Tempel konnte man überall bunte Darstellungen von Gottheiten und den zugehörigen Tieren erblicken. Uns gefielen die bunten Pfauen besonders gut, sie stehen für Schönheit und Weisheit. Dieser Tempel war wirklich ein Blickfang.

Als nächstes fuhren wir zur St. Thomas Church, die ganz in der Nähe des Hindi Tempels lag. In ihr ist eine Reliquie des Apostels Thomas aufbewahrt. Auf der ganzen Welt gibt es insgesamt nur drei Kirchen, die Reliquien von Aposteln zeigen. Neben Indien sind die Kirchen in Rom und Santiago de Compostela. Im Innenraum der Kirche steht auf einer Lotosblüte eine große Jesusfigur. Links und rechts von ihm sitzen zwei Pfauen, die seine Faszination unterstreichen. Interessanterweise erklärte uns der Reiseleiter in der Kirche auch die Bedeutung der indischen Flagge: Safran steht für Tapferkeit, die weiße Farbe für Frieden und grün steht für Entwicklung. Auf dem weißen Streifen ist ein Rad dargestellt, was den Kreis des Lebens darstellen soll.

Anschließend fuhren wir nach Mahabalipuram, wo wir eine Tempelanlage besuchten, die zum Welterbe der UNESCO gehört. Das Gebiet besteht aus drei größeren Anlagen, wovon die erste am eindrucksvollsten war. Mehr oder weniger zufällig legten die Briten diese Anlage frei. Zu sehen sind fünf Tempel oder auch Tempelwagen und ein riesiger, steinerner Elefant sowie eine liegende Kuh. Das Imposante an der Anlage ist die Tatsache, dass alles aus Felsen gemeißelt worden ist. Die zweite Anlage besteht aus einer gigantischen Felswand, die von einer Szene geprägt ist. Neben Tieren sind hier auch Göttinnen und Götter sowie Menschen abgebildet. Der Weg zur dritten Anlage führte entlang der Küste und wir freuten uns über die windige Erfrischung. Das Klima im Süden weicht stark von dem im Norden ab. Hier ist es sehr schwül und durch die vielen Regenschauer sehr feucht. Äußerlich war der letzte Tempel kein besonderes Highlight, denn er besteht aus Sandstein, was gegenüber dem Material des weißen Marmors von heute Morgen nicht so prunkvoll aussieht.

Den folgenden Zwischenstopp legten wir in Auroville ein - einer Begegnungsstätte für Menschen aus ganz unterschiedlichen Ländern. Besonders sehenswert ist die goldene Matrimandir-Kugel, in der die Bewohner von Auroville zur vollkommenen Konzentration finden und meditieren können. Als letztes besuchten wir an diesem Tag Pondicherry, eine ehemalige französische Kolonie. Den französischen Einfluss kann man immer noch nach verfolgen, denn die Straßennamen sind erhalten geblieben. Während eines Spaziergangs zum Meer trafen wir auf einen Elefanten, der die Passanten weihte indem er mit seinem Rüssel den Kopf umkreiste. Es ging weiter zum Hotel, das ausgesprochen leckeres Essen offerierte und mit seinem „Rooftop-Swimmingpool“ bei uns in guter Erinnerung bleibt.

12. Tag: Begegnungen im Regen

Der heutige Tag begann mit einer längeren Busfahrt nach Tanjore. Die Fahrt war jedoch keineswegs langweilig. Zuerst wurden wir über einige Zahlen aufgeklärt: Im Vergleich zu den 4.000 Verkehrstoten in Deutschland sterben in Indien pro Jahr ca. 150.000 Menschen durch den Verkehr auf den Straßen. Auch interessant sind die Zahlen für die im Stau verbrachte Zeit in Indien pro Jahr. Während Inder um die zwei Monate im Stau stehen, sind es bei uns in Deutschland nur einige Tage. Doch nicht nur die Straßen in Indien sind ein gefährliches Pflaster, auch sterben ca. 20.000 Menschen durch einen Schlangenbiss. Betrachtet man die indischen Familienstrukturen im Vergleich zu denen der Deutschen, kann man sagen, dass eine Hindu Familie ca. 4 Kinder bekommt - eine deutsche Familie kommt bekanntlich nur auf 1,5 Kinder.

Anschließend besuchten wir einen lokalen Gemüsemarkt. Neben einheimischen Gemüsesorten bieten die zumeist weiblichen Verkäufer auch Bananenstauden an. Die Bananen schmecken hier übrigens besonders gut - während der Rundreise organisiert unser Beifahrer immer eine Portion frische Bananen für die Gäste. Der nächste Stopp war eine kleine Seilmanufaktur. Aus Kokosnussfäden stellen die Frauen Seile her. Wir konnten bei der Produktion selbst mithelfen und haben nun ein stabiles, selbst gefertigtes Seil im Koffer als Andenken dabei.

Später hielten wir an einer kleinen Dorfschule. 200 Kinder werden dort in drei Klassenräumen von den Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. Im Gegensatz zu unseren Schulen in Deutschland mussten die Lehrer das Land für die Schule selbst kaufen. Die Schüler sitzen meist zu viert in einer Bank, wobei Jungen von Mädchen getrennt sitzen. Die Kinder waren so aufgeregt und wollten Fotos und Autogramme von uns haben - die haben wir natürlich gerne gegeben. Auf dem Schulgelände befindet sich auch eine kleine Küche. Die Schüler bekommen dort eine warme Mahlzeit und oft ist dies der einzige Grund für die Eltern ihre Kinder zur Schule zu schicken.

Der letzte Stopp für heute war dann wieder ein Tempel. Der komplizierte Name des Tempels lautet Brihadeswhara. Dieser Tempel besticht durch seine große Fläche und die unzähligen Shiva-Lingams, womit Fruchtbarkeitssymbole gemeint sind. Auch hier im Süden möchten die Menschen gerne Fotos mit den anders aussehenden Europäern machen, so auch in diesem Tempel. Anschließend fuhren wir zu unserem Hotel, einem kleineren, aber dafür sehr grünen Hotel inmitten der Stadt Tanjore. Diese ist mit ca. 250.000 Einwohnern eine eher kleinere Stadt. Früher herrschte hier die Chola-Dynastie.

13. Tag: 437 Stufen

Direkt nach dem Frühstück brachen wir in Richtung des Rock-Forts in Trichy auf. Dabei handelt es sich um eine Tempelanlage, an dessen Spitze sich nach 437 Treppenstufen ein Ganesh-Tempel befindet. Der Aufstieg bei gutem Wetter war kein Problem und von oben hatte man eine großartige Sicht über die Stadt. Viele bunte Häuser und Ackerflächen konnten wir von dort sehen. Im kleinen Innenraum des Tempels wurden wir von einem Priester geweiht. Dieser strich uns eine weiße Farbe auf die Stirn - zum Zeichen, dass wir nun „richtige“ Hindus seien.

Wir fuhren weiter zu unserem Hotel in Madurai. Hier konnten wir glücklicherweise bei einigen Sonnenstrahlen eine kurze Schwimmrunde im hauseignen Pool einlegen. Am Nachmittag besuchten wir die Minakshi-Tempelanlage, die durch ihre neun treppenförmigen Türme besticht. Alle sind bunt bemalt und die Türme bestehen aus Granit und Stuck. Insgesamt wurden wir vom Anblick der farbenprächtigen Türme fasziniert. Es muss eine unglaubliche Arbeit gewesen sein, alles zu bemalen.

Am Abend ergab sich für uns eine einmalige Gelegenheit. Zusammen mit unserem Guide fuhren wir beide mit einem Tuktuk erneut zum Tempel, um an einer Pooja-Zeremonie teilzunehmen. Dabei handelt es sich um einen religiösen Akt, bei dem einige Priester mit Weihrauch und Blüten die Götter ehren. Dazu wurde Musik gespielt und erneut wurde weiße Farbe ausgeteilt, mit welcher wir unsere Stirn bestrichen. Als Tourist an einer solchen Zeremonie teilnehmen zu dürfen ist auf jeden Fall eine Ehre und wird uns lange in Erinnerung bleiben

14. Tag: Indische Wassersafari

Nach dem Frühstück legten wir zunächst einige Kilometer mit dem Bus zurück in Richtung Periyar, eine Stadt, die einen großen Nationalpark besitzt. Am Parkplatz des Reservates angekommen, mussten wir bei strömendem Regen auf unseren Transferbus warten, denn normale Verkehrsmittel sind im Tiger Reserve nicht erlaubt. Gott sei Dank hörte der Regen passend zum Beginn der Bootsfahrt auf.

Auf dem Weg zum Anleger wurde uns dann noch eine Banane aus dem Rucksack gestohlen - immer diese frechen Affen. Wir hatten glücklicherweise die besten Plätze auf dem Boot und damit eine ungestörte Sicht auf die Geschehnisse an Land. Viele Wasserbüffel grasten an Land und wir beobachteten Eisvögel beim Baden und Fliegen. Außerdem sahen wir Hirsche und dann noch ein ganz besonderes Tier, welches man nicht häufig „vor die Linse bekommt“ - einen Leoparden. Er lag entspannt im Gras und wurde zum Glück nicht durch das Gemurmel der Touristen aufgebracht. Diese Safari war wirklich aufregend.

15. Tag: Erholung auf dem Wasser

Heute stand ein weiteres wässriges Erlebnis auf dem Plan: eine Bootstour auf den Backwaters, den Wasserstraßen bei Alleppey. Auf dem Hausboot konnten wir für einige Stunden gut entspannen. Zur Mittagszeit bereiteten zwei Mitarbeiter ein köstliches Mittagessen aus Fisch, Hähnchencurry, Kokossalat, Bohnen, Daal und Reis zu.

Um uns anschließend die Zeit zu vertreiben, angelten wir mit der aus Deutschland mitgebrachten Angel. Leider hatten wir dieses Mal kein Glück. Stattdessen konnten wir das Leben und Treiben am Ufer der Backwaters beobachten. Viele Menschen waschen ihre Wäsche per Hand, so auch am hiesigen Ufer. Einige duschten oder winkten uns zu.

Am späteren Nachmittag fuhren wir weiter nach Kochi, der letzten Station der Rundreise. Im Gegensatz zu den Städten zuvor war Kochi auf den ersten Eindruck wieder eine lebendige und laute Großstadt. Im Hotel angekommen, genossen wir ein Abendessen in Menü-Form und tranken Lassi - ein süßes oder salziges Joghurt-Getränk. Aufgrund der teilweise sehr scharfen Mahlzeiten ist ein Lassi eine gute Möglichkeit, der Schärfe entgegen zu wirken.

16./17. Tag: Die andere Stadt und Abschied von Indien

Der letzte Urlaubstag vor der Rückreise war noch einmal sehr eindrucksvoll. Die Hafenstadt Kochi ist im Vergleich zu anderen Städten im Süden Indiens einfach anders: Zunächst besuchten wir eine Wäscherei. Dort gibt es viele kleine, aneinander gereihte „Waschboxen“, die die Menschen mieten können. Auch viele Hotels lassen ihre Wäsche von Hand waschen. Im Vorraum der Wäscherei gab es lange Tische an denen mit alten, gusseisernen Bügeleisen gebügelt wurde. Durch ein kleines Tor gelangte man nach außen, wo meterlange Wäscheleinen aufgespannt waren.

Anschließend besichtigten wir eine Kirche, eine der ältesten Kirchen Indiens. Am Rande des Hauptschiffes befand sich einst das Grab Vasco da Gamas, doch seine Überreste wurden dann nach Portugal transportiert. Als Nächstes besuchten wir den lokalen Fischmarkt. Da Kochi direkt am Meer gelegen ist, gibt es viel Fischerei in der Stadt. Mehrere Männer hieven riesige Netze aus dem Meer und verkaufen den Fang direkt vor Ort. Es gab Shrimps, Langusten und große Thunfische.

Danach besichtigten wir den „Danish Palace“, in dem wir die Wandmalereien der Götter, Menschen und Tiere betrachteten. Es gab auch interessante Informationen sowie Exponate über die Gewänder und die Waffen der Herrscherfamilien. Anschließend stand der Besuch einer Synagoge auf dem Programm. Über tausend handbemalte Fliesen zieren den Boden und unzählige Kronleuchter schmücken die Decke des Gotteshauses. Die Synagoge ist ziemlich klein - genauso wie die jüdische Gemeinde in Kochi: es gibt noch vier Frauen und einen Mann. Im Anschluss hatten wir etwas Zeit, durch die angrenzenden Gassen zu bummeln. Wir entschieden uns, am letzten Tag noch einmal ein leckeres Lassi zu genießen.

Am Abend besuchte die Reisegruppe eine Kathakali-Tanzvorführung im Kulturzentrum Kochis. Kathakali ist eine Darstellungsform, bei der anhand von Tanz, Gesichtsausdrücken und Gesten Emotionen präsentiert werden. Bevor die Vorstellung begann, beobachteten wir die zwei Darsteller bei der Vorbereitung, die darin bestand, sich millimetergenau zu schminken. Anschließend erhielten wir durch einen Erzähler Informationen über Kathakali und ein Tänzer zeigte uns einige Beispiele für Emotionen. Dann wurde ein Ausschnitt aus dem Hindu Epos „Bhagavat Purana“ vorgeführt. Sie zeigen extra nur eine Episode, da solche Kathakali Vorstellungen meistens die ganze Nacht dauern. Die Vorführung war außerordentlich spannend und ermöglichte einen ganz neuen Einblick in die Kultur Indiens.

Morgen fliegen wir zurück nach Deutschland. Nun sind schon 16 Tage vergangen und wir haben zahlreiche Erfahrungen und Eindrücke gesammelt. Indien ist ein atemberaubendes Land, das sich stark von „typischen“ Reisezielen unterscheidet. Auch innerhalb Indiens gibt es viele Unterschiede - doch ein Besuch des Landes lohnt sich in jedem Fall.

Ihr Reiseverlauf

1. Tag - Anreise
Linienflug von Frankfurt nach Delhi.

2. Tag - Delhi
Ankunft in Delhi, Begrüßung durch Ihre deutschsprachige Reiseleitung und Transfer zum Hotel. Anschließend gewinnen Sie während einer Stadtrundfahrt erste Eindrücke von der Hauptstadt Indiens. In Alt-Delhi sehen Sie das Rote Fort (von außen), die Gedenkstätte Mahatma Gandhis und die größte Moschee Indiens, Jama Masjid. Danach geht es weiter nach Neu-Delhi. Hier besichtigen Sie u. a. den Sikh Tempel. Außerdem fahren Sie vorbei am India Gate und dem Rashtrapati Bhavan, dem Amtssitz und der Residenz des indischen Staatspräsidenten.

3. Tag - Delhi - Ajmer - Pushkar
Am Morgen werden Sie zum Bahnhof gebracht und fahren mit dem Zug nach Ajmer (Dauer ca. 7 Stunden). Dort angekommen fahren Sie mit dem Bus weiter in Ihr Hotel in Pushkar. Das kleine Städchen liegt direkt am Pushkar-See und ist ein wichtiger Pilgerort für Hindus. Nachmittags besuchen Sie den Brahma Tempel und spazieren um den Pushkar-See mit seinen unzähligen Ghats, die hinunter ans Wasser führen.

4. Tag - Pushkar - Jodhpur - Bhenswara (ca. 320 km)
Nach dem Frühstück brechen Sie Richtung Bhenswara auf. Auf dem Weg halten Sie in Jodhpur, die zweitgrößte Stadt in Rajasthan. Wissen Sie, warum die Stadt auch den Beinamen "Die Blaue Stadt" trägt? Jedes Haus der Altstadt ist mit blauer Farbe angestrichen. Anschließend geht es weiter nach Bhenswara.

5. Tag - Bhenswara - Ranakpur - Udaipur (ca. 190 km)
Heute fahren Sie weiter nach Ranakpur, wo sich die großartigsten Jain Tempel Indiens befinden. Sie verteilen sich über eine Fläche von ca. 3.600 m². Weißer Marmor durchzieht den Haupttempel "Chaumukha Mandir", der insgesamt 1.444 Säulen im Haupttempel aufweist. Lassen Sie sich von der Einzigartigkeit der individuell gestalteten Säulen faszinieren. Nach Ankunft Besichtigung dieser bedeutenden Kultstätte, die sich über eine Fläche von ca. 3.600 m² erstreckt. Im Anschluss Weiterfahrt nach Udaipur und Transfer zum Hotel.

6. Tag - Udaipur
Heute besuchen Sie den 1725 erbauten Stadtpalast. Diese Anlage besticht durch ihre Verzierungen mit glitzernden Spiegeln und unzähligen Ornamenten. Von dort brechen Sie, zu einer Stadtbesichtigung zu Fuß auf. Zunächst geht es zum Jagdish Tempel aus dem 17. Jahrhundert, der dem Gott Vishnu gewidmet wurde. Sie gehen die Straße weiter abwärts zum Uhrenturm und zum Silbermarkt. Sie beenden den Stadtrundgang am vegetarischen Markt und fahren dann zur Sahelion Ki-Bari, dem Garten der Frauen sowie zur Lok Kala Mandal. Am Nachmittag Bootsfahrt auf dem Pichola See. (Bitte beachten Sie, dass die Durchführung der Bootsfahrt von der Höhe des Wasserstandes abhängt. Alternativ Besuch des Nadga und Eklingji Tempels). (ca. 1 Stunde Fahrt).

7. Tag - Udaipur - Jaipur (ca. 410 km)
Morgens verlassen Sie Udaipur. Während der langen Busfahrt nach Jaipur sammeln Sie viele neue Eindrücke von der Umgebung und können die bisherigen Erlebnisse auf sich wirken lassen. Nach der Ankunft Transfer zum Hotel. Am Nachmittag besichtigen Sie die "Pink City", wie Jaipur auch genannt wird. Sie sehen den Stadtpalast des Maharadschas, das Waffenmuseum und die ehemalige Königsresidenz, die fast ein Siebtel der Fläche Jaipurs einnimmt. Im Anschluss besuchen Sie das Observatorium Jantar Mantar, welches aus Marmor erbaut ist und eines der größten der Welt darstellt. Zum Abschluss des Tages unternehmen Sie eine Fahrrad-Rikscha-Fahrt über den farbenprächtigen Basar von Jaipur.

8. Tag - Jaipur - Agra (ca. 240 km)
Am Morgen unternehmen Sie einen Ausflug mit dem Geländewagen zum Amber Fort und halten unterwegs für einen Fotostopp am "Palast der Winde". Im Inneren des klassisch romantischen Forts sehen Sie an den Wänden gemalte Szenen in Miniatur - z. B. von Festen, Kriegen und der Jagd. In der Siegeshalle (Jag Mandir) wurden viele kleine Spiegel und Edelsteine in den Putz eingebettet. Danach fahren Sie weiter nach Agra.

9. Tag - Agra - Delhi (ca. 205 km)
Heute steht der Besuch des legendären Taj Mahals auf dem Programm! Es wurde 1631 vom Mogulkaiser Shah Jahan zur Erinnerung an seine Gemahlin Mumtaz Mahal errichtet. Die in weißem Marmor eingebetteten Halbedelsteine des Mausoleums fangen das Licht des Mondes in der Nacht und die Strahlen der Sonne am Tag ein und lassen es wie ein funkelndes Juwel erstrahlen. Danach sehen Sie das Rote Fort. Es ist mit seinen majestätischen Toren, prachtvollen Türmen und Bastionen eine der größten Befestigungsanlagen der Welt. 20 m hohe Doppelmauern werfen ihre schützenden Schatten und lassen die Machtstellung des 3. Mughal Eroberers erahnen. Anschließend geht es weiter nach Delhi.

10. Tag - Delhi - Chennai
Nach dem Frühstück Transfer zum Flughafen und Weiterflug nach Chennai. Nach der Ankunft treffen Sie Ihre neue Reiseleitung und fahren in Ihr Hotel.

11. Tag - Chennai - Mahabalipuram - Pondicherry (ca. 165 km)
Am Morgen lernen Sie die Millionenmetropole Chennai näher kennen. Menschengewimmel, Rikscha-Geklingel, Mantras murmelnde Pilger und knatternde Mopeds. Bei einer Rundfahrt durch die Stadt sehen Sie das Government-Museum, die Kunstgalerie, den Kapaleeshwarar-Tempel, das St. George’s Fort, Marina Beach und die San Thome Kathedrale (jeweils von außen). Die römisch-katholische Kirche im Süden der Kamarajar Salai wurde erst um 1890 erbaut, wird aber von vielen für die Grabkirche des heiligen Thomas gehalten, der angeblich 52 n. Chr. nach Indien kam. Sie fahren weiter nach Pondicherry. Auf dem Weg halten Sie in Mahabalipuram, wo ein einzigartiges UNESCO-Weltkulturerbe auf Ihren Besuch wartet. In zwei mächtige Felsen wurde hier ein riesiges Relief gemeißelt. Der Spalt zwischen ihnen wurde ins Bild miteinbezogen und stellt den Ganges dar, der vom Himmel auf das dürstende Indien herabgeschickt wurde. Alle Götter- und Menschengestalten der meisterhaften Komposition beziehen sich auf dieses Ereignis. Zählen Sie doch einmal nach: wie viele Affen- und Elefantengruppen, Götter und Menschen sind zu sehen? Im Anschluss Weiterfahrt nach Pondicherry.

12. Tag - Pondicherry - Tanjore (ca. 170 km)
Pondicherry war bis 1673 unter französischer Herrschaft und blieb bis 1954 die Hauptstadt Französisch-Indiens. Noch heute ist hier der französische Einfluss spürbar. Sie besichtigen heute den berühmten Sri Aurobindo Ashram, das spirituelle Zentrum der Anhänger Aurobindos und Mirra Alfassas. Danach besuchen Sie noch Auroville, eine universelle Stadt, in der Menschen aller Nationen und Religionen friedlich zusammenleben sollen. Heutzutage wohnen hier noch etwa 1.000 Menschen aus 20 Nationen. Danach Weiterfahrt nach Tanjore. Die Stadt ist vom Glanz der Chola-Herrscher geprägt. Nach der Ankunft besichtigen Sie den bekannten Brihadeshwara-Tempel. Er gilt als Wahrzeichen der Stadt und außerdem als der großartigste Tempel, der je in Indien errichtet wurde. Perfekte Symmetrien, zahlreiche Fresken und Malereien werden Sie begeistern.

13. Tag - Tanjore - Trichy - Madurai (ca. 195 km)
Am Morgen Fahrt nach Trichy. 437 Stufen geht es hinauf, bis Sie auf dem Rock Fort eine herrliche Aussicht erwartet. Hier oben befindet sich auch der Ganesh-Tempel. Das Fort wurde um 1660 erbaut. Danach Weiterfahrt in die Pilgerstadt Madurai. Sie besichtigen den Thirumalai-Nayak-Palast aus dem 17. Jahrhundert sowie die Minakshi-Tempelanlage. Das ausgedehnte, fast rechteckige Tempelgelände liegt im Zentrum der alten Stadt östlich vom Bahnhof. Die neun steilen, treppenförmigen Türme überraschen mit einem Figuren- und Farbenrausch dicht gedrängter Götter, Tiere, Dämonen und Kraftmenschen aus Granit und Stuck. Von der Theorie zur Praxis: Am Abend besuchen Sie die Minakshi-Tempelanlage erneut und nehmen an einer Pooja-Zeremonie teil (Zeremoniezeiten können variieren). Anbetung, Verehrung, Auszeichnung - ein hinduistisches Ritual!

14. Tag - Madurai - Periyar (ca. 145 km)
Nach dem Frühstück Transfer nach Periyar mit anschließendem Check-in im Hotel. Am Nachmittag unternehmen Sie eine Bootsfahrt auf dem Periyar See. Bei schlechtem Wetter besichtigen Sie alternativ eine Farm in der näheren Umgebung.

15. Tag - Periyar - Alleppey - Kochi (ca. 240 km)
Transfer nach Alleppey. Hier gehen Sie an Bord eines der bekannten Hausboote. Lassen Sie sich treiben und genießen Sie den Anblick der tropisch grünen Vegetation der Backwaters. Die Fahrt führt Sie durch unzählige Kanäle und Lagunen und ist mit Sicherheit ein beeindruckendes Naturerlebnis. Nach einem Mittagessen an Bord Ausschiffung und Transfer nach Kochi. Anschließend Check-in in Ihr Hotel.

16. Tag - Kochi
Zwischen Kolonialkirchen, Synagogen, Gewürzspeichern und den traditionellen chinesischen Fischernetzen fällt Ihnen sicher auf, dass die Hafenstadt so ganz anders ist als die anderen Städte Südindiens. Bei einer Stadtrundfahrt lernen Sie die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kennen. Die Besichtigungen enden im pittoresken Viertel Fort Kochi, wo Sie noch einen Bummel entlang der Promenade unternehmen können. Lassen Sie sich auch einen Besuch des Fischmarktes nicht entgehen. Am Abend besuchen Sie eine Kathakali-Tanzvorführung. Drama, Tanz, Musik und Ritual - die Geschichten der Hindu-Epen Mahabharata und Ramayana sprühen vor Energie.

17. Tag - Abreise
Transfer zum Flughafen und Rückflug mit Zwischenstopp nach Deutschland. Ankunft am selben Tag.